Donnerstag, 2. März 2006
Mantel des Schweigens
Auch wenn mensch die URL seines Blogs (noch) nicht weiterreicht - irgendwann kommt doch ein/e Leser/in her.

Gefühlsmäßig pendle ich dann zwischen Hoffen & Bangen. Könnte Spam sein. Oder schlimmer, berechtigte Kritik an meinen (wenigen) Texten voller Wortschwurbeleien.

In diesem Fall aber Lob. Da verbeugt mensch sich doch anständig.

Und dann kommt der Gedanke auf, wie persönlich das hier werden könnte. Aber ich blogge ja unter Pseudonym, bin ja anonym.

Doch so einfach ist das nicht, denn selbstgewählte Pseudonyme verraten über die (Möchtegern-) Persönlichkeit mehr, als ein oft ziemlich willkürlich ausgewählter Taufname.

Meines habe ich noch im letzten Jahrtausend in einem Anfall von Größenwahn gewählt. Zu einer Zeit also, als noch die Bundespost über das Onlinewesen wachte.

Nannte sich damals BTX (auf deutsch, die Franzosen nannten das Minitel). Vielen ist das wohl noch als 'Homebanking' geläufig.

Meine damaligen Ergüsse (ähm) hat wohl der Gott des Festplattenausfalls zu sich genommen. Aber alles, was wir heute so von uns geben, wird irgendwann von den Googles gespeichert, indiziert und analysiert.

Mein Provider ist gezwungen, über meine Onlinezeiten Buch zu führen, auch wenn er das gar nicht nötig hat, da ja mittlerweile fast jede/r über eine Flatrate surft.

Und natürlich machen alle das Spiel mit, e*ay schreibt mit, welche Träume ich nur anklicke, mir aber nicht leisten kann, wo ich mitbiete - und wo ich aussteige: oft eine Summe, die irgendeinen Rückschluss auf meinen Kontostand schließen lässt... wer braucht da noch die Schufa? Und weil alle fleißig mitmachen, werden diese Daten gerne untereinander ausgetauscht...

natürlich...

anonym.

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