Mittwoch, 8. März 2006
Ein-Euro-Mahnungen
Eben beim netten Shopblogger gelesen, dass die Krankenkassen jetzt Mahnungen über einen Euro verschicken, wenn Sozialversicherungsbeiträge zu spät ankommen.
Darüber könnte mensch schmunzeln, sich über den Buchhaltungsaufwand aufregen, doch ich kotze bald. Entschuldigt die Wortwahl ;-)
Wenn eine Firma nämlich diese ganze Beitragsmelderei bei den einzelnen Kassen selbst erledigt, war gerade das Schlimmste überstanden.
Dazu gehörte z. B. die Beantragung, Bezahlung und Installation eines Zertifikats, um diese Meldungen elektronisch zu übermitteln. Per Post nehmen die das gar nicht mehr an. Geht nur noch per EDV.
Dann wird jetzt nicht mehr der Beitrag für den abgelaufenen Monat am 15. des darauffolgenden abgeführt. Jetzt muss die Kasse die Möglichkeit haben, spätestens zum 'drittletzten Bankarbeitstag' diese verbuchen zu können. Wie funktioniert das? Es wird einfach aus dem vergangenen Monat 'geschätzt'. Dafür wurde die Software der Lohnbuchhaltung mehrfach upgedatet, damit das irgendwie funktioniert. Eine zusätzliche Software verschlüsselt dann die Meldungen und überträgt diese via E-Mail-Programm an eine Annahmestelle. Dort wird dann auf Gültigkeit geprüft und weitergeleitet. Ob das alles funktioniert? Natürlich nicht! Habe ich am eigenen Leib erfahren, als meine Kasse mir mitteilte, ich wäre nicht mehr versichert... Zur Umstellung wurde nämlich noch auf 'altem' Weg per Post eine Abmeldung erstellt, um dann 'elektronisch' eine Anmeldung hinterher zu schicken. Verarbeitet wurde diese aber seltsamerweise trotz moderner Technik mehrere Wochen lang nicht.

Ich vermute mal, unsere Buchhalterin und ich haben zusammen mindestens 50 Arbeitsstunden gebraucht, das neue Verfahren aufzusetzen, zu kapieren, zu testen, mit der Hotline zu telefonieren usw. usf.

Vielleicht werde ich mir für jede Eineuromahnung einen Whisky genehmigen (Bewirtungskosten zum Wohl). Dann bekomme ich zu dieser ganzen Angelegeheit vielleicht wieder ein positives Verhältnis.

Wird jetzt unter - farofftopic - abgelegt. Hoffentlich bleibt das der einzige Eintrag dort.

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Zu seligen DM-Zeiten habe ich mal bei einem Strafzettel 1 DM zu wenig überwiesen. Folge: Mahnbescheid über die 1 DM, zugesandt in einem Brief, der 11 DM gekostet hat, zusätzlich 25 DM Bearbeitungsgebühr.

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