Dienstag, 21. März 2006
Blogverbrechen im Zeitparadoxon
Wenn ich nicht schon krank wäre, könnte ich mich momentan meiner Meinung nach tierisch über den Themenkomplex 'Abmahnungen von Forenanbietern und Blogs' krank ärgern.

Wenn im geschäftlichen Umfeld ein Anbieter denkt, sein Konkurrent würde irgendwie wettbewerbswidrig vorgehen, ist es zwar nicht die feine Art, direkt Anwälte einzuschalten; but that's business...

Aber wenn ein Provider namens 'Euroweb' anfängt, mit Anwälten die Meinungsfreiheit unterminieren zu wollen (meiner Meinung nach), dann...

Beim Lawblog gibt's mehr Details.

Es mag ja sein, dass das Angebot dieses Unternehmens so hochwertig wie sein Preis ist, darüber mag sich jede/r selbst seine Meinung bilden.

Warum hat sich diese Firma nicht vorher überlegt, wo das endet? Sogar ich Neublogger erlaube mir, meine Meinung über diese Vorgehensweise schriftlich hinauszuposaunen... Mit wie vielen Linkfarmen wollen die gegen die geballte SEO-Macht der Blogs vorgehen?

Es sei allen selbst überlassen, die Qualität der Sites zu überprüfen, die 'powered by euroweb' sind.

Ich behalte meine Meinung darüber und über die Preisgestaltung für mich. Und das ist ja das schreckliche. Denn die Idee dieses ganzen Onlinedaseins ist doch die Förderung des Meinungsaustauschs. Durch die Verschlagwortung und Archivierung durch Suchmaschinen geht es aber jetzt richtig los. Was würde wohl passieren, wenn ich jetzt über eine erfundene Firma schreibe: "'Deutschland AG' finde ich scheisse!", oder, noch schlimmer, an den Haaren herbei gezogen, reines Gedankenspiel: "$BLABLAGmbH ist sch&%$$#!".
Dann ist das eine Beleidigung einer Firma, die noch nicht einmal existiert.
Irgendwann in der Zukunft kommt ein Unternehmer über mein Blog gekrochen, liest das und ist so fix, sich diesen Firmennamen zu schützen. Dann lässt er mir schnell eine Abmahnung zustellen und meine Rente pfänden.

Ich glaube, ich habe die Geschäftsidee gefunden, um meinen Kontostand um 7 Nullen zu erweitern.
Dann habe ich wenigstens genug auf der Kante, wenn irgendwann die Strafbefehle für meine Jugendsünden kommen...


Come, Come, Come - nuclear bomb

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Dienstag, 7. März 2006
Spam wichtige Drucksachen
Bisher wurde die regelmäßige Infopost für unsere Kunden über einen Dienstleister versendet. Wir haben nur getextet und die Kundenadressen übermittelt.

Ich überlege gerade, ob es sich lohnt, das in Zukunft selbst zu machen. Allerdings kostet eine vernünftige Briefeintüt-/Kuvertier-Maschine leicht 5K Euro. 50000 Briefe mit der Hand falzen und eintüten ist auch etwas anstrengend.

Es gibt doch schon mobile Reisswölfe, die im Kleinlaster bei Bedarf so lange vor dem Büro parken, wie benötigt. Eventuell wäre das Gegenteil, nämlich die mobile Massenbrieferzeugung eine gute Geschäftsidee?

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Donnerstag, 2. März 2006
Mantel des Schweigens
Auch wenn mensch die URL seines Blogs (noch) nicht weiterreicht - irgendwann kommt doch ein/e Leser/in her.

Gefühlsmäßig pendle ich dann zwischen Hoffen & Bangen. Könnte Spam sein. Oder schlimmer, berechtigte Kritik an meinen (wenigen) Texten voller Wortschwurbeleien.

In diesem Fall aber Lob. Da verbeugt mensch sich doch anständig.

Und dann kommt der Gedanke auf, wie persönlich das hier werden könnte. Aber ich blogge ja unter Pseudonym, bin ja anonym.

Doch so einfach ist das nicht, denn selbstgewählte Pseudonyme verraten über die (Möchtegern-) Persönlichkeit mehr, als ein oft ziemlich willkürlich ausgewählter Taufname.

Meines habe ich noch im letzten Jahrtausend in einem Anfall von Größenwahn gewählt. Zu einer Zeit also, als noch die Bundespost über das Onlinewesen wachte.

Nannte sich damals BTX (auf deutsch, die Franzosen nannten das Minitel). Vielen ist das wohl noch als 'Homebanking' geläufig.

Meine damaligen Ergüsse (ähm) hat wohl der Gott des Festplattenausfalls zu sich genommen. Aber alles, was wir heute so von uns geben, wird irgendwann von den Googles gespeichert, indiziert und analysiert.

Mein Provider ist gezwungen, über meine Onlinezeiten Buch zu führen, auch wenn er das gar nicht nötig hat, da ja mittlerweile fast jede/r über eine Flatrate surft.

Und natürlich machen alle das Spiel mit, e*ay schreibt mit, welche Träume ich nur anklicke, mir aber nicht leisten kann, wo ich mitbiete - und wo ich aussteige: oft eine Summe, die irgendeinen Rückschluss auf meinen Kontostand schließen lässt... wer braucht da noch die Schufa? Und weil alle fleißig mitmachen, werden diese Daten gerne untereinander ausgetauscht...

natürlich...

anonym.

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